Ein Marathonlauf in 17 m Tiefe
Wohin muß ein Marathonläufer im Winter wohl fahren, um einen Marathon ohne Glätte, Kälte und Regen bzw. Schnee zu laufen ? Nach Südeuropa, Afrika oder Mittelamerika ? So weit muß man wirklich nicht fahren, es reicht aus nach Hamburg zu fahren. Dort fand am 28.01.2001 zum zweiten Mal der Marathon im 1911 eröffneten alten Elbtunnel statt. Nachdem der 100 Marathon Club im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Premiere feiern konnte kam es nun zur zweiten Auflage über 48,5 Runden auf einer komplett asphaltierten Strecke, |
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die aber auch ihre Tücken aufwies, zwei 180 Grad Linkskurven an beiden Aufzügen. Sogar ca. 150 Höhenmeter mußten vom Feld absolviert werden. In diesem Jahr nahmen an diesem Lauf 150 Teilnehmer aus Dänemark, Großbitannien, Polen, Belgien, der Schweiz und sogar der DDR teil, von denen 141 das Ziel erreichten. |
Nachdem es beim letzten Mal Probleme mit der Zählung der Runden gab, entschied man sich in diesem Jahr den Champion Chip einzusetzen, was für Helfer und Läufer eine gewaltige Erleichterung bedeutete. Kurz vor Start zeigte es sich, daß Hamburg noch der Winter vorherrschte, so daß die Läufer froh waren, ohne jedes Wetter laufen zu können. Gegen 11:30 ging es dann endlich los, für die langsameren Läufer bedeutete dies bis zu 20 mal überrundet zu werden, aber auch die schnelleren Läufer hatten ihre Probleme auf dem Parcours, da es doch nicht leicht ist, Gruppen, die vor einem laufen, zu überrunden. Diese Strecke hatte aber für die Läufer und deren Freunde den großen Vorteil, daß man sich doch öfter als bei einem großen Stadtlauf sehen konnte. Um hier zu laufen, muß man schon dem Tunnelblick und einem gewissen Maß Klaustrophobie in 23,5 m unter der Elbe widerstehen. Den Sieg holte sich nach 2:46:53 Michael Schürig aus Arloff - Kirspenich vor Vorjahressieger Eberhard Bergner, bei den Frauen gewann wie im Vorjahr Ricarda Botzon aus Amelinghausen, die diese Strecke in 2:53:49 absolvierte. Bis zum letzten Zieleinlauf mußten die Helfer dann aber noch fast dreieinhalb Stunden warten, danach konnte der alte Elbtunnel wieder seiner eigentlichen Bestimmung übergeben werden. geschrieben für die Laufzeit: C.Karbe |